Matchbericht VBC Lyss Herren vs. VBC Burgdorf - "älter geworden" gegen "alt geblieben"

Nach einem triumphalen 3:0-Sieg in unserem vorherigen Spiel, blickten wir erwartungsvoll auf das letzte Heimspiel der Saison gegen das Team aus Burgdorf. Unsere Erinnerungen an sie waren geprägt von Jugend, mangelnder Erfahrung, aber einer spürbaren Motivation und einem Aufwärtstrend. Diese Einschätzung bestätigte sich, als wir ihnen nach drei Monaten erneut gegenüberstanden – eine Zeitspanne, die sie offensichtlich gut genutzt hatten. Ihre Sprungkraft und Schlagstärke waren unübersehbar, als wir das Aufwärmen beobachteten und uns bewusst wurde, dass dieses Spiel eine grössere Herausforderung darstellen würde als das letzte Aufeinandertreffen.

Im Vergleich zu ihnen hatten wir uns kaum verändert, abgesehen von einer etwas dezimierten Mittelfeldbesetzung und der unaufhaltsamen Zeit, die uns sicherlich nicht jünger machte. Dennoch wissen wir alle, dass im Volleyball nicht das durchnittliche Alter, sondern die durchschnittliche Fehlerquote entscheidend ist.

Unser Coach hatte uns zu Spielbeginn dazu angehalten, die Eigenfehler zu minimieren. Ein Rat, den wir erfolgreich umsetzten und der es uns bald einmal erlaubte, das Risiko in unseren Angriffen und Spielzügen zu erhöhen. Durch unser gesteigertes Risiko bauten wir mehr Druck auf, was für die jungen Spieler aus Burgdorf mit zusätzlicher Laufarbeit verbunden war. Der erste Satz endete schneller als gedacht nach etwa 20 Minuten, trotz der 21 Punkte, die wir Burgdorf gestatteten (25:21).

Der Start in den zweiten Satz verlief nicht ganz so reibungslos. Schwierigkeiten bei der Annahme des Services führten zu einem frühen Rückstand. Trotz der Bemühungen mit biegen und brechen zu unserem Spiel aus dem ersten Satz zurückzukehren, vergassen wir die Wichtigkeit einer niedrigen Fehlerquote. Wir liessen uns zu Fehlern hinreissen, während Burgdorf an Momentum gewann. Ein beträchtlicher Rückstand zur Satzmitte konnte auch durch ein Time-Out unsererseits und die anschliessende Rückbesinnung auf das Wesentliche nicht mehr vollständig aufgeholt werden (17:25).

Im dritten Satz fanden wir jedoch zu unserer anfänglichen Ruhe und Gelassenheit zurück, was unsere Spielzüge verbesserte und uns ermöglichte, den Druck erneut zu erhöhen. Burgdorf war wieder stark mit der Verteidigung beschäftigt, während wir unsere Entschlossenheit im Angriff steigerten. Diese Reaktion auf den verlorenen zweiten Satz zeigte unsere gewachsene Widerstandsfähigkeit gegenüber Rückschlägen in dieser Saison. Mit viel Energie blickten wir dem vierten Satz entgegen (25:17).

Im vierten Satz schienen die Burgdorfer den Anschluss an uns zu verlieren. In schwierigen Situationen konnten wir auf unser sicheres Spiel zurückgreifen und speziellen Spielzüge bei einfacheren Bällen auspacken. Dieses Variantenreiche Spiel sicherte uns den Satz und den Matchgewinn mit (25:20).

Autor: #9